Zusammenarbeit läuft „gut, rund und reibungslos“
Die räumlichen Arbeitsbedingungen der Freiwilligen Feuerwehr Nortorf sind durch einen Erweiterungsbau am Feuerwehrhaus deutlich verbessert, die Mitgliederzahlen steigen, die Stimmung in der Truppe ist gut und auch auf die Nachbarwehren im Amtsbereich Nortorfer Land ist jederzeit Verlass – Kurzum: Das Fazit von Nortorfs Wehrführer Tobias Lohse im Rahmen der Jahreshauptversammlung ist kurz und knapp: „Unsere Zusammenarbeit läuft gut, rund und reibungslos“. Eine umso bedeutungsschwerere Feststellung, da nebenher auch die Einsatzanforderungen der 81köpfigen Wehr weiter steigen.
Im Berichtsjahr musste die Wehr zu 136 Einsätzen in der Stadt, Umland und auf der BAB7 ausrücken – darunter 39 Brände. Das ist zwar nur leicht über dem Vorjahrestand, aber die Arbeitsintensität der Einsätze nimmt zu. Beispielhaft nannte Lohse einen schweren Verkehrsunfall auf der Autobahn, bei dem zwei eingeklemmte Fahrer erst nach zwei Stunden befreit werden konnten. Erstmals war die Wehr dabei mit den Kameraden aus Rendsburg und Bordesholm gemeinsam im Einsatz. Und auch der Oktober-Sturm an der Ostsee forderte die Truppe, die im Rahmen eines sehr seltenen Katastrophenschutzeinsatzes an der Eckernförder Küste tätig war. Dafür gab´s am Freitag noch ein dickes Dankeschön vom Eckernförder Wehrführer Meint Behrmann, verbunden mit einer Einladung im April zu einem Helferfest.
Im ersten „echten“ Jahr nach Corona kam der Dienstbetrieb wieder auf Touren., Ausbildungen konnten wieder in normalem Umfang ohne Einschränkungen stattfinden. „Aber wir müssen auch immer wieder neu motivieren“, so Lohse. Denn viele hätten in der Pandemie erkannt, dass man auch ohne Feuerwehr ganz gut leben könne, so der Wehrführer. Die Motivationsoffensive scheint aber aufzugehen, denn Lohse kündigte gleich mehrere Neueintritte in die Wehr an. Ähnliches Bild auch bei der 31köpfigen Jugendabteilung. Diese konnte im Berichtsjahr schon wieder auf 340 Stunden Ausbildung und viele Aktivitäten verweisen.
Nachdem im letzten Jahr mit der Einweihung eines neuen Sozialtraktes ein Millionenprojekt abgeschlossen werden konnte, stehen in diesem Jahr weitere Bauarbeiten im Feuerwehrgerätehaus an: So sind die Waschhalle und die Atemschutzwerkstatt dran zur Sanierung und die Außenflächen werden künftig von neuen LED-Leuchten erhellt. Drei neue Fahrzeuge sollten eigentlich schon längst rollen – Herstellerseits verzögern sich die Indienststellungen von zwei neuen Löschfahrzeugen aber in den Herbst 2025. Ein neues Mannschaftstransportfahrzeug soll dagegen nun dieses Jahr kommen.
Bei den Wahlen löste Matthias Voß Boris Wischow als Zugführer ab, der auf eigenen Wunsch nicht wieder kandidierte. Stellvertretende Jugendwartin wurde Sandra Kühl. Die Zugführerwahl löste eine Flut von Folgewahlen aus, da alle Funktioner einen Rang aufrückten. Stellvertretender Zugführer ist nun Stefan Hirsch, Gruppenführer 1. Gruppe wurde Kai Hanebeck und sein neuer Stellvertreter ist Maik Köpke.
Wer fleißig Lehrgänge besucht, kann sich über Beförderungen freuen: So ging es Felix Godt und Maja Kißmann (zu Oberfeuerwehrmann / -frau), Tilo Iwers und Matthias Jensen (zum Hauptfeuerwehrmännern mit 2 Sternen) und Johanna Henschke zur Löschmeisterin.
Für zehnjährige Mitgliedschaft wurde Noah Herms geehrt, für 20 Jahre Johanna Henschke und Andre Gill, der zudem für seinen Einsatz im Ahrtal den Fluthelferorden aus Rheinland-Pfalz bekam. 40 Jahre sind Andreas Gill und Peter Godt in der Feuerwehr aktiv. Dafür gab´s im Namen der Innenministerin das Brandschutzehrenzeichen in Gold. Die Stadt Nortorf würdigte den langjährigen Einsatz mit je einer wertvollen Uhr aus den Händen der stellvertretenden Bürgermeisterin Mareike Schlüter.
Überrascht wurde dann der Wehrführer selbst: Aus den Händen der Kreis-Jugendfeuerwehrwartin Julia Schrandt bekam er die Leistungsspange der schleswig-holsteinischen Jugendfeuerwehr in Bronze. Grund: Die überdurchschnittliche Unterstützung der Jugendarbeit.
Die über vierzigjährige aktive Dienstzeit von Hans Matalewski und Sönke Harbs endete am Freitag mit dem Übertritt in die Ehrenabteilung, einem Geschenk und der symbolischen Aufnahme am Tisch der Ehemaligen mit großem „Hallo“. (bau)